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Digitale Barrierefreiheit: Pflicht oder Chance?

Geschrieben von Sebastian Thiel | Jul 15, 2025 9:15:15 AM

Digitale Barrierefreiheit ist längst kein freiwilliger Zusatz mehr, sondern gesetzlich verankert. Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) gelten seit dem 28. Juni 2025 verbindliche Anforderungen an digitale Angebote vieler Unternehmen. Doch statt sie als bürokratische Last zu betrachten, sollten Verantwortliche den Perspektivwechsel wagen: Digitale Barrierefreiheit ist eine Chance – strategisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit konkret?

Digitale Barrierefreiheit beschreibt den Zustand, in dem digitale Inhalte – wie Websites, Onlineshops, Apps oder PDF-Dokumente – für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind, unabhängig von Einschränkungen wie Seh-, Hör- oder Mobilitätsbeeinträchtigungen. Die Grundlage bilden die internationalen WCAG 2.2-Richtlinien sowie die europäische Norm EN 301 549. Diese geben vor, wie Inhalte aufgebaut, gestaltet und technisch umgesetzt werden müssen, um keine Barrieren zu erzeugen.

Für wen gilt das BFSG?

Das Gesetz betrifft Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz über 2 Mio. Euro – wenn sie digitale Dienstleistungen anbieten, die unter die EU-Richtlinie 2019/882 fallen. Dazu zählen unter anderem Webshops, Telekommunikationsdienste, Bankportale oder Ticketing-Systeme. Auch viele mobile Anwendungen müssen barrierefrei nutzbar sein.

Pflicht zur Umsetzung – und was passiert bei Verstoß?

Wer die Anforderungen ignoriert, riskiert Bußgelder, Abmahnungen und Imageschäden. Noch relevanter: Barrierefreiheit wird künftig verstärkt von Marktüberwachungsbehörden geprüft. Anders als bei der DSGVO ist die Einhaltung nicht allein ein juristisches, sondern auch ein vertriebliches Thema – insbesondere im B2B.

Warum die Umsetzung trotzdem stockt

Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand oder gehen von falschen Annahmen aus. Häufige Irrtümer:

  • „Wir haben ein Plugin, das reicht.“

  • „Unsere Agentur hat gesagt, das ist schon barrierefrei.“

  • „Unsere Zielgruppe braucht das nicht.“

Diese Aussagen ignorieren nicht nur die gesetzliche Lage, sondern auch die wirtschaftlichen Potenziale barrierefreier Angebote.

Digitale Barrierefreiheit als Chance begreifen

Richtig umgesetzt, eröffnet Barrierefreiheit zahlreiche Vorteile:

  • Markterweiterung: Millionen Menschen mit Behinderungen, ältere Nutzer und Nutzer mit temporären Einschränkungen profitieren direkt – und entscheiden zunehmend bewusst, welche Angebote sie nutzen.

  • Suchmaschinenoptimierung: Barrierefreie Inhalte sind strukturierter, klarer und technisch sauber – genau das, was Suchmaschinen mögen.

  • Usability für alle: Viele Anforderungen wie klare Struktur, Fokussteuerung oder verständliche Sprache verbessern die Nutzerfreundlichkeit für alle Zielgruppen.

  • Employer Branding: Wer Barrierefreiheit ernst nimmt, sendet ein starkes Signal – nach innen wie außen.

Warum SiteCockpit?

Die Umsetzung barrierefreier Standards ist komplex – und mit einmaliger Prüfung nicht erledigt. Genau hier setzt SiteCockpit an: mit skalierbaren Lösungen, die Barrierefreiheit kontrollierbar, nachvollziehbar und dauerhaft integrierbar machen.

  • easyMonitoring: Automatisiertes Audit-Tool mit Risiko-Reports, To-dos und Fortschrittsmessung.

  • easyVision: Assistenz-Widget für individuelle Darstellungsmöglichkeiten auf der Website.

  • easyStatement: Rechtssichere Erklärung zur Barrierefreiheit, editierbar und aktuell.

  • Manuelle Audits: Ergänzend zu den Tools prüft SiteCockpit alle Punkte, die menschliches Urteilsvermögen erfordern – inklusive Einbindung von Nutzern mit Assistenzbedarf.

Pflicht mit Mehrwert

Digitale Barrierefreiheit ist gesetzlich vorgeschrieben – aber auch wirtschaftlich klug. Wer frühzeitig investiert, positioniert sich besser, senkt rechtliche Risiken und steigert die digitale Qualität insgesamt. SiteCockpit unterstützt Unternehmen dabei mit klaren Tools, verständlichen Berichten und persönlichem Support.

Barrierefreiheit ist kein Projekt. Sie ist Teil einer nachhaltigen digitalen Strategie.